Klassik, Metal, Nürnberg – eine perfekte Mischung. Mit den deutschen Power Metal-Helden Majesty als Opener und dem Lingua Mortis Orchestra samt Rage quetschten sich grandiose Musiker und tolle Entertainer auf die eher kleine Bühne im Hirsch Nürnberg und sorgten für einen tollen Konzertabend. Der 20. Dezember 2013 war also weniger besinnlich als sinnlich und vor allem echt heavy.
In Sachen Stimmung waren Majesty keine Vorband, sondern Headliner. Die Truppe hatte zahlreiche eigene Fans angezogen, wie an den vielen Majesty-Shirts zu erkennen war, ebenso an den vielen „Majesty“-Rufen. Passenderweise erschien auch noch das neue Album „Banners High“ am Tag des Nürnberg-Konzerts, was Band und Fans offenbar zusätzlich motivierte. Mit alten und neuen Songs sowie einem neuen Bassisten (wo ist Carsten Kettering?) bewiesen Majesty erneut, dass sie eine hervorragende Live-Band sind und für ihre Fans alles geben. Dass die sonst so sattelfeste Bühnenchoreographie der „Thunder Rider“ (sic!) auf der zugestellten Bühne im Hirsch ein ums andere Mal ins Stocken geriet, war Nebensache, die Jungs nahmen es lachend hin, dass sie sich manchmal fast gegenseitig über den Haufen rannten. Super Show, toller Sound, beste Stimmung – dann begann das Warten auf Rage und das Lingua Mortis Orchestra.
Die Umbaupause war erfreulich kurz, so dass rund eine halbe Stunde nach Majesty die spanischen Musiker samt Dirigenten des Lingua Mortis Orchestra die Bühne betreten konnten. Kurz danach folgten Drummer André Hilgers, Basser Peavy und Gitarrist Viktor Smolski alias Rage mit ihren Gastmusikern Jeannette Marchewka, Dana Harnge und Henning Basse, den einige noch aus seinen Zeiten bei Metalium kennen dürften. Ein Orchester und eine Metal-Band in einem kleinen Club so abzumischen, dass der Sound gleichermaßen fett und transparent ist, gehört zu den schwierigeren Aufgaben eines Mischers – im Hirsch klappte es ganz ausgezeichnet. Zwar hielt sich das Orchester bei Rage-Klassikern wie „From the Cradle“ oder „Straight to Hell“ deutlich im Hintergrund, bei den alten und neuen Lingua Mortis-Songs trug es dagegen den Großteil der Stimmung und wurde von den Metal-Instrumenten bestens unterstützt. Auch wenn Viktor Smolski den Fans immer wieder dafür dankte, dass sie es durch ihren Besuch erst möglich machten, mit einer so aufwändigen Produktion zu touren, gebührt der Dank eigentlich dem Komponisten und Arrangeur Smolski sowie seinen Mitstreitern: Für den Mut, die Beharrlichkeit, die Virtuosität und die Energie, mit der sie den Freitagabend im Hirsch zu einem außergewöhnlichen Ereignis machten. Danke!
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